Fondsauswahlprozess
Die wichtigste Grundlage für den mehrstufigen Prozess der Mehrwertphasen-Strategie ist eine solide Auswahl guter Fonds.
Dabei werden in einem „Strategischen Basis-Portfolio“ (BP) ausschließlich solche Fonds berücksichtigt, die in ihrer Wertentwicklung nicht von einzelnen Anlageklassen abhängig sind. Die Fondsauswahl beschränkt sich auf Konzepte, die bereits darauf ausgerichtet sind, Marktrisiken durch den Einsatz unterschiedlicher Finanzinstrumente (Aktien, Anleihen, Cash, Derivate, Edelmetalle etc.) abzufedern.
In einem „Taktischen Opportunitäts-Portfolio“ (TOP) werden Chancen genutzt, die sich insbesondere nach Markteinbrüchen bieten. Hier werden explizit Aktienfonds oder ETF´s eingesetzt, um an einer Aufwärtsdynamik der Märkte zu partizipieren. Hier können in einem frühen Stadium auch Trendthemen (bspw. 5G, Robotik, Cybersecurity, kommerzielle Nutzung von Cannabis etc) zum Einsatz kommen.
Sind die Erwartungen für die weitere Entwicklung an den Aktienmärkten eher düster, so wird in ein „Taktisches Absicherungs-Portfolio“ (TAP) umgeschichtet, um Erreichtes vor größeren Verlusten zu schützen.
Neben der Prüfung der erbrachten Leistungen des jeweiligen Fondsmanagements steht vor allem die Plausibilität der Relation von Ertrags-Chance zum Risiko des Fonds im Mittelpunkt. Von besonderer Bedeutung ist, ob sich der theoretische Ansatz des jeweiligen Fondskonzepts in unterschiedlichen Marktphasen in der Praxis nachvollziehen lässt. Vor allem aber muss untersucht werden, dass das jeweilige Fondskonzept angesichts der gravierend veränderten Marktverhältnisse (Stichwort: Nullzinsphase, Flutung der Märkte mit Liquidität durch die Notenbanken, Investitionsprogramme diverser Regierungen etc.) auch zukunftstauglich erscheint. Schließlich nützt es nichts, Fonds nur anhand der bislang erfreulichen Ergebnisse auszuwählen, um dann nach Investition festzustellen, dass die tollen Ergebnisse nur den Anlegern zugutekamen, die viel früher investiert hatten.
Die sorgfältige Auswahl des für den „MBplus“ ausgewählten Fondsuniversums schützt natürlich nicht vor Enttäuschungen. Verschiedenste Gründe können den Ausschlag dafür geben, dass ein oder gar mehrere Fonds sich gleichzeitig entgegen den Erwartungen entwickeln. Aber nicht jede abweichende Entwicklung ist automatisch eine Enttäuschung. Bestimmte Fondskonzepte offenbaren ihre Stärken, aber auch ihre Schwächen, in unterschiedlichen Marktphasen. Schaut man sich die Vergangenheitsentwicklungen unterschiedlicher Fonds genauer an, so erkennt man bestimmte Muster.
Stark vereinfacht kann man das vorselektierte Fondsuniversum in drei verschiedene Gruppen einteilen:
1) Da es Fonds gibt, die sich überwiegend in die Richtung bewegen, die durch die Marktentwicklung (im Wesentlichen ein Mix aus Aktien und Anleihen) vorgegeben ist. Aufgrund des vermögensverwaltenden Charakters dieser Fonds sollte dieser Fonds einer Faustformel rd. 2/3 an den Marktentwicklungen nach oben partizipieren, jedoch nur 1/3 des Abwärtstrends mitmachen.
2) Dann gibt es Fonds, die sich idealerweise in Krisenzeiten gegen die Marktentwicklungen stemmen und damit das Anlageportfolio stabilisieren. Im Gegenzugverhalten sie sich bei aufstrebenden Aktien- und/oder Anleihemärkten eher unauffällig oder entwickeln sich sogar gegen den allgemeinen Trend zeitweise negativ. Über komplette Marktzyklen hinweg ist die Relation ihrer Wertentwicklung zum eingegangenen Risiko jedoch stimmig.
3) Darüber hinaus gibt es Fonds, die sich überwiegend völlig unabhängig von der Verfassung der Aktien- und Anleihenmärkte entwickeln. Auch diese Fonds können in Krisenzeiten der Aktien- und Anleihenmärkte einen Stabilisierungsbeitrag liefern, um Verluste zu minimieren.
Der MBplus atmet mit seiner angestrebten Chance/Risikostruktur mit den Märkten. Je nach Entwicklung der etablierten Aktien- und Anleihenmärkte kommt es auch zu Schwankungen des MBplus-Anteilspreises, welche sich jedoch im Vergleich zu den Marktentwicklungen in erträglichen Bandbreiten bewegen sollten.
Die Phasenkorrelation ist der Schlüssel zum Erfolg
Längst kommen nicht alle vorselektierten Fonds dann auch tatsächlich zum Einsatz. Nur jeder sechste der vorselektierten Fonds schafft es tatsächlich im Portfolio des „MBplus“ zum Einsatz zu kommen. Bei der endgültigen Auswahl kommt es nicht darauf an, die Fonds herauszufiltern, die bisher die beste Wertentwicklung vorzuweisen haben. Vielmehr wird Wert darauf gelegt, die Fonds miteinander zu kombinieren, die im Sinne der Zielsetzung des „MBplus“ am besten miteinander harmonieren.
Für die Auswahl der MBplus-Zielfonds werden daher die Verlust-, Aufhol- und Mehrwertphasen der verschiedenen Fonds miteinander verglichen. Als Phase des Mehrwerts wird dabei ein Zeitabschnitt definiert, in dem der Fonds spätestens innerhalb von 90 Kalendertagen einen neuen Höchststand erreicht hat. Ist dies nicht der Fall, beginnt mit dem Tag nach dem letzten Höchststand eine Verlustphase, die mit dem größten Verlust in dieser Phase („Drawdown“) endet. Die entstandenen Verluste müssen nun erst wieder aufgeholt werden, bevor eine neue Mehrwertphase beginnt.
Tägliches Risiko-Monitoring
Wir scannen täglich das Momentum der Zielfonds mit einer eigens entwickelten Methode, um bei nachlassendem Momentum insbesondere der Fonds des Taktischen Opportunitäts-Portfolios ( im Abgleich mit Markt- und Sentiment-Entwicklungen ) in das Taktische Absicherungs-Portfolio umzuschichten und auch ggfs. offensivere Fonds des Strategischen Basis-Portfolios in defensivere Umschichten. Umgekehrt liefert ein steigendes Momentum Anhaltspunkte für eine offensivere Ausrichtung, die aber natürlich ebenfalls im Einklang mit den Markteinschätzungen stehen müssen.
Der Mehrwertphasen Balance Plus (kurz „MBplus“) versteht sich als Basis-Investment , welches durch Beifügung defensiverer oder dynamischerer Finanzinstrumente der Risikotragfähigkeit eines jeden Anlegers gut angepasst werden kann.